2022-07-15 Mitgliederversammlung: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 15. Juli 2022, 18:42 Uhr
Protokoll der Mitgliederversammlung des Freifunk Dreiländereck e.V.
- Datum: 15. Juli 2021
- Beginn: 15:20
- Ort: Maulburg
- Versammlungsleiter: Heinz Knies
- Protokollführer: Manuel Schneider
- Anwesende Mitglieder: Roland Zimmermann, Raimund Sommer, Stefan Rauscher, Oliver Schruft, Manuel Schneider, David Lutz, Jonas Witmer, Ralf Beckert, Heinz Knies, Tilo Levante, Peter Opuchlik
- zwei Gäste
Inhaltsverzeichnis
Begrüssung
15:20 Beginn
Tilo Levante begrüsst die Anwesenden. Per Akklamation werden Heinz Knies als Versammlungsleiter und Manuel Schneider als Schriftührer gewählt.
- Versammlungsleiter
- Heinz Knies
- Schriftührer
- Manuel Schneider
Feststellung der Beschlussfähigkeit
Es sind zehn von 32 Mitglieder anwesend.
Da es laut Satzung keine Beschränkung der beschlussfähigkeit gibt ist die Mitgliederversammlung beschlussfähig.
Bericht des Vorstands
Technik: David Lutz
Wenig neue Aktivitäten, die Infrastruktur wurde gewartet und gepflegt aber wenig Entwicklung.
Vor kurzem wurden die Gateways aktualisiert. Die Gateways sind derzeit fast dauerhaft mit 500 - 600 Mbps ausgelastet, dh. die Leistungsgrenze ist langsam erreicht und es wird daran gearbeitet, neue Gateways zu finden und Overhead bei der Datenübertragung zu reduzieren.
Aktuell wird an neuen Firmwares gearbeitet, da es Neuigkeiten bei Gluon gibt. Die aktuelle Firmware ist auf dem Stand von 2020. Die Version 2022 enthält interessante Neuigkeiten, wie dass die Ethernet-Ports einzeln konfiguriert und individuell gebrückt werden können. Der VPN-Dienst Fastd verwendet nun auch IPsec, so dass die Verschlüsselung in den Kernelmode ausgelagert werden, was deutliche Leistungsverbesserungen vorallem bei schwacher Hardware verspricht. Ein paar Geräte werden nicht mehr von der neuen Firmware unterstützt. Es wird daran gearbeitet die Exoten auszutauschen oder für Geräte, die bei uns vorhanden sind für Unterstützung zu sorgen. Der Update-Prozess hat sich verändert, die vielen alten Skripte wurden entfernt und der Prozess verschlankt. Das bedeutet, dass man keine Firmware älter als 2018 auf den neusten Stand aktualisiert werden kann. Bei älteren Versionen ist eine Neuinstallation und -Konfiguration notwendig. Für die Version 2022 verwenden wir einen neuen Update-Pfad, so dass die Router sich erst auf 2020 über den alten Pfad aktualisieren bevor sie damit den neuen Pfad zu 2022 erhalten, so dass ein mehrstufiges Update ohne Konfigurationsverlust möglich ist. Es kommt momentan wenig neue Firmware dazu, aufgrund der Verschlüsselungsanforderungen. Neu sind ein paar Fritz!Box-Modelle und Xiaomi-Geräte.
Es gibt einige alte Edge-Router mit 2018er-Firmware mit defekten
Es gab einen Einbruch in die Serverinfrastruktur, es wurden Kryptominer auf allen Gateways installiert. Ursache war, dass auf allen Gateways der SSH-Key für root vorhanden war. Das wurde behoben.
Raimund Sommer spricht im Namen der Mitglieder David Lutz und Stefan Rauscher den Dank für ihre Arbeit an der Technik aus, dass sie dafür sorgen, dass seit Jahren die Infrastruktur geräuschlos läuft und das Netz funktioniert.
Projekte: Roland Zimmermann
Aufgrund der Pandemie gab es wenig neue Projekte.
Die Stadt Lörrach hat für die Stadtbliothek über einen 65 GHz-Link nun auch Freifunk ausgerollt. Dies ist bemerkenswert, da die IT-Abteilung der Stadt Lörrach sich Freifunk bislang vehement verwehrt hat. Seit es nun aber in der Bibliothek läuft ist man begeistert davon.
Die Netze der Flüchtlingsunterkünfte wurden gepflegt, hier gab es immer wieder mal wieder Reparaturen durchzuführen.
Raimund Sommer ergänzt:
- Die Gemeinschafts- und Anschlussunterkünfte sind eine nicht unerhebliche Geldquelle für den Verein. Dort sind nun vermehrt ukrainische Flüchtlinge dort untergebracht. Dadurch kommt es aktuell zu vermehrten Anfragen - z.B. aus Rickenbach, Waldshut, Sankt Blasien.
Alte, zwischenzeitlich abgebaute Unterkünfte werden wieder aufgebaut, wie bspw. Steinen. Dort wird von Roland Zimmermann auch wieder Freifunk eingebaut.
Politik: Tilo Levante
Das frühere Kernthema Störerhaftung ist seit Jahren erledigt, daher ergibt sich dort kein Handlungsbedarf.
Freifunk-Vereine können nun wieder gemeinnützig werden. Allerdings hat sich der Verein dazu entschlossen auf die Gemeinnützigkeit zu verzichten, da es die Verwaltung vereinfacht.
Gerne würde man mit den Gewerbeschulen kooperieren um an neue Interessenten für den Verein zu kommen. So wurde eine Datenschutz-Schulung in Lörrach durchgeführt, bei Endress+Hauser wurde ein Workshop zu Freifunk veranstaltet. Aufgrund der Pandemie kam es zu keinen Nachfolgeveranstaltungen.
In der EU gibt es Bestrebungen Verschlüsselung zu verbieten bzw. Nachschlüssel vorzuschreiben. Das gilt es zu verhindern.
Nachfrage von Heinz Knies:
- Wifi4EU ist ein Projekt, bei dem die EU Gelder an Kommunen gibt, damit diese damit ein WLAN-Netzwerk aufbauen können.
- Captive-Portal wird durch die EU betrieben, die EU bekommt eine Liste der Standorte und schreibt Bedingungen vor wie die Anzahl Router Indoor / Outdoor. Der Betrieb wird für drei Jahre finanziert, es ist davon auszugehen, dass danach die Hardware übrigbleibt und ggf. für Freifunk verwendet werden kann. Die verwendeten Geräte meshen nicht, sie funktionieren nur mit einem direkten Internet-Zugang, so dass das Projekt nur punktuell für zusätzliche Netzabdeckung sorgt.
Finanzen: Raimund Sommer
- Haushaltsplan 2022
- Übersicht 2021
- Saldo am 01.02.2022 lag bei rund 15.000 EUR
- Saldo zum 30.06.2022 lag bei rund 14.600 EUR, um die USt-Rückerstattung bereinigt 14.900 EUR
- erwartetes Guthaben zum Jahresende liegt bei 17.000 EUR
- Reserve für Server-Erweiterung: 500 EUR bis Jahresende
- Reserve für Risiken: 500 EUR bis Jahresende
- bereinigt um die Reservern liegt das erwartete Guthaben bei rund 16.000 EUR
Einnahmen / Ausgabe - Werte gerundet
- 2.000 EUR Einkünfte aus Mitgliederbeiträge
- 4.800 EUR Ausgaben für Serverkosten
- 4.800 EUR Einkünfte aus GUs / AUs
Ohne Einnahmen könnte der Verein ca. zwei bis drei Jahre überleben.
- Roland Zimmermann
- Es wurde wieder angefragt, ob er für das Turmfest wieder die Netzwerkinfrastruktur aufzubauen. Er hat dazu keine Ressourcen mehr, zumal er sich mehrere Jahre darum gekümmert hat und der Verein Tuttlingen bereits seit Jahren unterstützt beim Aufbau einer Freifunk-Community. Er wieß darauf hin, dass die Befestigungen überall vorhanden sind, man müsse nur die Geräte anschließen und einschalten. Die Personen vor Ort sollten aus den bisherigen Projekte genug Erfahrung gesammelt haben um Bescheid zu wissen.
- David Lutz
- Jahrelang hat der Verein bzw. David eine gesonderte Firmware für Tuttlingen gepflegt. Die Gateways werden vom Verein betrieben und finanziert, gegen Erstattung durch Tuttlingen. Da es keine Aktivitäten aus Tuttlingen gab hat er die Entwicklung eingestellt und das Netzwerk Tuttlingen als Domain im Freifunk Dreiländereck integriert. Das gab negative Rückmeldungen von Tuttlingen.
- Heinz Knies
- unverschämtes Mail von Hans-Peter Bensch
Kassenprüfungsbericht
Manuel Schneider verliest stichpunktartig den Kassenbericht:
Entlastung des Vorstands
Der Versammlungsleiter empfiehlt die Entlastung des Vorstands und der Kassenprüfer en bloc
- Abstimmung
- 10 dafür
- 0 Enthaltungen
- 0 Gegenstimmen
Vorschlag zum Beschluss der Satzungsänderung
Raimund Sommer erklärt den Vorschlag zum Beschluss der Satzungsänderung:
Es wurde 2019 über eine Satzungsänderung abgestimmt, die Mitglieder hatten dieser zugestimmt. Es gab dann aber Probleme mit der Eintragung der Satzungsänderung.
Nun wird die Satzungsänderung erneut zur Abstimmung gebracht:
- Adressänderung auf den Geschäftssitz von Tilo Levante, nachdem Rüdiger Lorenz aus dem Vorstand ausgeschieden ist
- Zweck des Vereins: Gemeinnützigkeit gestrichen, Formulierung gestrafft, da die Gemeinnützung nicht mehr beachtet werden muss kann der Zweck besser und offener formuliert werden
- Beendigung der Mitgliedschaft: Fehlendes Wort "Erklärung" ergänzt.
- Vetretungsberechtigung: Die Klausel, dass immer zwei Vorstandsmitglieder den Verein vertreten können wurde ursprünglich aus der Satzung gestrichen. Dann gilt allerdings das BGB, was die Mehrheit des Vorstand als Vertretung vorsieht. Dieser Effekt war nicht gewünscht, also wurde nun eine neue Formulierung ergänzt, dass jeder Vorsitzende einzeln zur gerichtlichen und außergerichtlichen Vertretung des Vereins berechtigt ist.
- Diskussion um Gemeinnützigkeit
- Die Gemeinnützigkeit nützt als Steuervorteil nur Privatpersonen. Die hauptsächlichen Einnahmequellen - Städte und Unternehmen - benötigen eine Rechnung, also nützt diesen die Gemeinnützigkeit nichts.
- Der Verein hat einen größeren Aufwand die Bedingungen der Gemeinnützigkeiten einzuhalten und ist im Vereinszweck beschränkt.
- Nachdem der Verein als gemeinnütziger Verein gegründet und als solcher anerkannt wurde, gab es später einen Beschluss der Finanzbehörde, dass die für Freifunk relevanten Tätigkeiten nicht die Bedingungen für die Gemeinnützigkeiten erfüllen. Damit wurde z.B. auf Fußballvereine wie Bayern München, die als millionenschwere Unternehmen als gemeinnützige Vereine viele Steuern gespart haben, gezielt. 2020 gab es dann einen neuen Beschluss der Finanzbehörden, dass explizit Freifunk bzw. Bürgernetze doch wieder als gemeinnützig anerkannt werden sollten.
- Abstimmung
- 11 dafür
- 0 Enthaltungen
- 0 Gegenstimmen
Die Satzungsänderung wurde angenommen.
Aufnahme eines neuen Mitglieds
Der als Gast anwesende Peter Opuchlik wurde vom Vorstand als Mitglied aufgenommen.
Es sind nun elf von 33 Mitgliedern anwesend.
Wahl des Vorstandes
Heinz Knies bedankt sich beim bisherigen Vorstand und den Kassenprüfern für deren Arbeit.
Der Vorstand kann aus drei bis fünf Mitgliedern bestehen.
Kandidaten:
- Tilo Levante
- Roland Zimmermann
- Raimund Sommer
- Oliver Schruft
Geheime Wahl per Zettel. Jedes Mitglied hat eine Stimme für fünf zu vergebenden Vorstandsposten, dh. jedes Mitglied darf bis zu fünf Namen auf den Stimmzettel schreiben.
Heinz Knies und Jonas Witmer sammeln die Stimmzettel ein und zählen die Wahl aus.
Stimmenverteilung:
- 11 Tilo Levante
- 11 Raimund Sommer
- 9 Roland Zimmermann
- 11 Oliver Schruft
- 1 Heinz Knies
- 1 Jonas Witmer
Tilo Levante, Raimund Sommer, Roland Zimmermann und Oliver Schruft sind damit als neue Vorsitzende gewählt und nehmen die Wahl an.
Bestellung der Kassenprüfer
Heinz Knies schlägt Manuel Schneider vor und fragt nach weiteren Kandidaten.
Raimund Sommer beschreibt die Kassenprüfung, der Aufwand beträgt ca. zwei Stunden pro Prüfung (einmal jährlich).
Oliver Schruft beschreibt die Kassenprüfung als sehr interessante Tätigkeit, die ihm geholfen hat den Verein zu verstehen und Einblicke in die Arbeit zu gewinnen. Er schlägt vor getrennt abzustimmen, vorerst über Manuel Schneider als Kassenprüfer:
- 11 dafür
- 0 Enthaltungen
- 0 Gegenstimmen
Manuel Schneider ist damit als Kassenprüfer gewählt.
Diskussion: Der Kassenprüfer muss kein Vereinsmitglied sein.
Heinz schlägt Jonas Witmer als zweiten Kassenprüfer vor:
- 11 dafür
- 0 Enthaltungen
- 0 Gegenstimmen
Jonas Witmer ist damit als Kassenprüfer gewählt.
Anträge und Sonstiges
Heinz Knies stellt fest, dass keine schriftlichen Anträge im Voraus eingereicht wurden und frägt nach spontanen Anträgen aus der Mitgliederversammlung.
Jonas Witmer fragt nach dem Status von Freifunk Freiburg im Breisgau und Bodensee.
- David Lutz
- Feiburg hat sich aufgelöst, es gab zwar ein paar Interessierte, aber keine Techniker mehr. Die vorhandene Infrastruktur war veraltet, so wurde schlussendlich die freiburger Freifunk-Community in Dreiländereck migriert.
- Bodensee ist eine eigenständige, aktive Community. Freifunk Dreiländereck hat beim Aufbau der Infrastruktur geholfen und das Gateway betrieben. Mittlerweile läuft nur noch der Vertrag über das Konto von Freifunk Dreiländereck, Freifunk Bodensee erstattet die Kosten und betreibt den Server und seine Infrastruktur selbst.
- Gast aus dem Elsass
- erzählt von seinem Weg zu Freifunk, aufgrund von Erfahrungen mit dem Tracking durch statische IP-Adressen, betreibt selbst einen Freifunk-Knoten im Elsass
- da die französischen Provider meist Gast-WLANs auf den Kundenroutern konfigurieren sieht er den Bedarf für Freifunk gering
- außerdem kennen Franzosen den Namen "Freifunk" nicht, so dass dieses dort aktiv nicht genutzt oder gesucht wird
- freut sich endlich mal die Menschen hinter dem Netzwerk kennenzulernen
- sucht Interessenten für eine Richtfunkstrecke nach Blotzheim
- technik.cafe
- die monatliche Freifunk-Treffen am dritten Donnerstag im Monat finden nach wie vor statt, mit pandemiebedingten Pausen
- aktuell wird an einem Projekt mit selbstgebauten Antennen mit Steuerung gearbeitet
- am kommenden Chaos Communication Congress 37C3 will das technik.cafe als Assembly teilnehmen und lädt den Verein ein sich zu beteiligen
- Stammtische
- von Treffen in engen, geschlossenen Räumen soll abgesehen werden, insofern entfallen die Stammtische im technik.cafe weiter - unabhängig davon, dass die Freifunkabende im technik.cafe weiter stattfinden werden
- Vorschlag, im Sommer ersatzweise Treffen im Biergarten einzurichten
Es gibt keine Anträge.
Sitzungsende
Versammlungsleiter Heinz Knies bedankt sich bei allen Anwesenden.
Die Sitzung wird um 19:35 Uhr beendet.