Netsplit

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Das Netz des Freifunk Dreiländereck e.V. ist seit Gründung des Vereins erfreulich gewachsen. Dies sorgt für eine kräftige Erhöhung des Traffic im Netz. Leider erhöht sich dabei nicht nur der "Nutzlast", also die von Benutzern aktiv angeforderten Inhalte, sondern auch der in IP-Netzen erforderliche technische Datenaustausch, mit dem einzelne Geräte den jeweils anderen im Netz mitteilen "mich gibt es jetzt auch, ich bin unter der Adresse xx.xx.xx.xx erreichbar".

Dieser technische Datenverkehr beschränkt sich zwar auf relativ kleine Datenpakete, aber mit jedem neuen Knoten und mit jedem neue Client, der sich mit dem Freifunk-Netz verbindet, wird es mehr und dieses mehr ist bei der jetzt erreichten Netzgröße nicht mehr zu vernachlässigen.

Einerseits diesen technischen Datenverkehr zu verringern und andererseits auch dem größeren Einzugsbereich in dem ff3l-Knoten zu finden sind Rechnung zu tragen, soll das Netz in einzelne Teilnetze aufgeteilt werden, zwischen denen nur dann noch ein Datenaustausch stattfindet, wenn tatsächlich ein Dienst in einem anderen Teilnetz angesprochen werden soll. In den Teilnetzen befinden sich entsprechend weniger Knoten und Clients, so dass die menge des technischen Datenverkehrs wieder wesentlich abnimmt und wieder ein größerer Teil der vollen Bandbreite der angebunden Knoten für echte Nutzlast zur Verfügung steht.

Bei dieser Gelegenheit soll auch die SSID (der im Endgerät sichtbare Netzname; bisher: 3laendereck.freifunk.net) neu nur noch "Freifunk" sein, da wir weit über das Dreiländereck hinaus aktiv sind und ältere Clients, mit der alten SSID, ihrer Länge und den darin enthaltenen Punkten, teilweise Verbindungsprobleme hatten.

Wie funktioniert der Netsplit technisch?

Anstatt des bisherigen einzigen ff3l-Netzes werden auf den Gateways künftig mehrere Teilnetze (derzeit 6) konfiguriert und von unterschiedlichen Serverprozessen (fastd-Instanzen) bedient. Zwischen den Teilnetzen wird nur noch die "Nutzlast" geroutet und keine Geräte- bzw. Routerinformationen mehr ausgetauscht. Dies führt auch dazu, dass Knoten, die künftig in unterschiedlichen Teilnetzen liegen, nicht mehr miteinander über Funk meshen können, weshalb die richtige Knotenkonfiguration im Hinblick auf die Auswahl des korrekten Teilnetzes wichtig ist. Um für die Nutzer das Auffinden der korrekten Firmware zu vereinfachen gibt es künftig einen Download-Assistenten (preview), mit dem auch der unbedarfte Benutzer leicht die richtige Firmware herunterladen kann.

Um die einzelnen Knoten in das richtige Teilnetz zu verfrachten, gibt es in der neuesten Firmware ein Paket des Freifunk Freiburg, mit dem man im Zuge eines Firmware-Updates auf Basis der Hardware-Adresse des Knotens, ausgewählte Parameter einmalig ändern kann und so dem jeweiligen Knoten, den neuen Pfad zur korrekten Firmware mitteilt. Nach dem dem Firmware-Update folgenden Neustart ist der Knoten dann automatisch im richtigen Netz. Der Umstand, dass das Meshing zwischen den Teilnetzen nicht funktionieren darf, führt für das Update zu einer weiteren Herausforderung, die wir aber schon damals bei der Versionsumstellung des Routing-Protokolls relativ elegant lösen konnten: Hat ein Knoten keine eigene VPN-Verbindung und findet keinen Mesh-Partner, dann sucht er im Client-Modus nach einem anderen Freifunk-Zugang (den er in seiner Nachbarschaft findet), holt sich das Frimware-Update und startet dann nach erfolgreichen Firmware-Update im richtigen Teilnetz wieder neu. Damit das alles funktionieren kann, muss für jeden Knoten die korrekte Zuordnung zum richtigen Teilnetz in die neue Firmware-Version kompiliert werden. Diese Handarbeit ist bereits vorbereitet und wird -so alles erfolgreich getestet und für gut befunden wird- in der nächsten Firmware die per Autoupdate verteilt wird eingebaut und so sollten wir im nächsten Monat ein schnelleres und stabileres Netz haben.